Wir leben in einer Gesellschaft, die in Folge der modernen Entwicklung, ganz viele Bereiche von einander abgetrennt hat. Wir lernen außerdem sehr früh, dass alles was uns widerfährt, zuerst von anderen und später auch von uns selbst bewertet, kontrolliert oder ignoriert wird. Auch im Bereich von Gesundheit und Krankheit ist das eine „normale“ Verhaltensweise geworden. Wir haben Spezialisten, die uns helfen die „Sache“ zu bewerten um sie dann, idealerweise so schnell wie möglich, wieder unter Kontrolle zu bekommen. Es ist verständlich, dass wir Unbequemes rasch wieder los werden möchten.

Doch was ist, wenn Symptome und Erkrankungen, eine ganz gesunde Reaktion auf ungesunde Situationen darstellen?

Was, wenn sie uns etwas erkennen lassen möchten, um nicht nur das Symptom weg zu bekommen, sondern vor allem das Krankmachende?

Auch wir als Therapeuten, Ärzte und Menschen in Heilberufen sollten uns nicht abtrennen davon. Was, wenn Krankheiten dort entstehen aber uns immer auch aufmerksam machen über etwas Kränkelndes im großen Ganzen? In unseren Gesellschaften, in unseren Beziehungen, in unseren Systemen, in unserer Erziehung und unseren Glaubenssystemen?

Was wäre, wenn wir den großen Ausdruck von allem zusammen erkennen könnten und dadurch statt Trennung wieder Ganzheit kreieren könnten?

Würden wir dann Krankheit weiter hauptsächlich bekämpfen, isolieren oder sogar bestrafen wollen?

Oder könnten wir es wagen zu helfen und gleichzeitig hinzuschauen, wo Bedürfnisse verschüttet liegen, abgetrennt und verurteilt wurden? Was in uns aber auch in unseren Umfeldern, Systemen und der Gesellschaft selbst, bringt uns dazu, das Verwundete in Form von Krankheit auszudrücken?

Krankheit ist ein Prozess und Gesundheit genauso. Den Prozess können wir zusammen gestalten. Vom Getrennt-Sein zum Ganz-Sein. Und dabei gibt es keine Schuldigen aber viele Verletzte!

Helfen wir uns, unsere Wunden zu versorgen und nicht getrennt – sondern ganzheitlich zu heilen.

Auf mehr Ganzheit!

Manuela